August 2020 // CORNEHL Uhren

Die Geschichte hinter CORNEHL Uhren

Warum trifft ein erfolgreicher Ingenieur die Entscheidung, sich als Uhrmacher selbständig zu machen? Und das in Zeiten von Smartwatches! Hier erfahren Sie, wie es dazu kam, dass Steffen Cornehl trotzdem diesen Weg eingeschlagen hat – Die Geschichte hinter Cornehl Uhren:
Zu meinem familiären Hintergrund: Ich wurde in eine Handwerkerfamilie hineingeboren. Mein Vater und Großvater waren beide Bäcker- und Konditormeister. Sie bauten ihr eigenes Familienunternehmen auf. Dadurch lernte ich früh, was es bedeutet in einem Umfeld mit eigenem Unternehmen zu leben. In der Schule hingegen war ich nicht sonderlich gut und langweilte mich meistens. Nach der Schule habe ich eine Ausbildung als Einzelhandelskaufmann in einem Schmuckgeschäft in Lüneburg abgeschlossen. Während dieser Zeit sah ich in der Werkstatt den Uhrmachern bei ihrer Arbeit zu. Als ich die “Jungs” in der Werkstatt sitzen sah, wie sie die Uhren reparierten, dachte ich: “Das macht denen Spaß, das probiere ich auch.”
In meiner Ausbildung zum Uhrmacher lernte ich dann wie Uhren funktionieren, um diese zu reparieren. Nachdem ich selbst 1997 Uhrmacher wurde, begann ich in meiner Freizeit auch antike Uhren und Armbanduhren zu restaurieren. Es packte mich! Also besuchte ich verschieden Uhrmachermeister, um von ihnen zu lernen. Ich erwarb praktisches Wissen über traditionelle Arbeiten wie das Unruhwellendrehen, die Spindel einer Spindeltaschenuhr anzufertigen, Räder und Triebe für Groß- und Kleinuhren zu fräsen und vieles mehr. Ich habe seitdem eine Vielzahl antiker Uhren repariert und restauriert.
Doch dann legte ich noch einige Zwischenstationen jenseits der Uhren ein: Ich studierte Wirtschaftsingenieurwesen und habe im Anschluss als Ingenieur in der Produktentwicklung gearbeitet. Doch das hieß nicht, dass Uhren in meinem Leben keine Rolle mehr spielten. Ab 1999 bin ich regelmäßig im Sommer mit einer Gruppe von Uhrmachermeistern nach Sankt Petersburg in Russland gereist. Dort haben wir im Zarenpalast Peterhof, das russische Versailles, sehr alte historische Uhren restauriert. Uhren haben mich nie losgelassen, auch in der Zeit als ich andere offizielle Arbeitsstellen hatte.
In diesen Jahren entwickelte sich dann mehr und mehr der Wunsch, meine eigenen Uhren zu fertigen. Die Berufsbezeichnung lautet ja schließlich “Uhrmacher”.  Wenn ich Uhrmacher bin, dann möchte ich auch eigene Uhren bauen und nicht nur reparieren und restaurieren. Zudem merkte ich, dass es mir häufig nicht ausreicht nur theoretisches Wissen über etwas zu haben. Ein Uhrmacher und Freund von mir, hat das so beschrieben: “Wenn du etwas wirklich verstehen möchtest, musst du es selbst herstellen.”
2012 konnte ich dann eine eigene Werkstatt zu Hause einrichten. Zunächst tat ich das, was ich schon konnte: Alte und historische Uhren restaurieren. Jahr für Jahr wurden es mehr Aufträge. Parallel entwarf und entwickelte ich meinen ersten Regulator. Es gab eigentlich nie einen festen Zeitpunkt, an dem ich entschieden habe: “So jetzt gründe ich meine eigene Uhrenmarke.” Es war vielmehr ein Prozess, der sich über viele, viele Jahr entwickelt hat. Und so entstand dann schließlich CORNEHL Uhren.

Cornehl Classic Silver

Nach dem Regulator in unserer ersten Newsletterausgabe stellen wir Ihnen heute die CORNEHL Classic Silver vor. Wie der Name schon sagt ist das Markenzeichen dieser Uhr das versilberte Zifferblatt. Dadurch lässt sich die Classic Silver sehr leicht ablesen und besticht durch das klare äußere Erscheinungsbild. Dazu tragen auch die großen schlicht gehaltenen Ziffern bei. Die handgefertigten Zeiger sind alle temperaturgebläut: Stunden und Minuten werden mittig angezeigt, die Sekunden dezentral bei 6 Uhr.
Das Gehäuse aus Edelstahl hat einen Boden aus Saphirglas und ist im Durchmesser in den Größen 40 mm und 42 mm verfügbar. Die Höhe des Gehäuses beträgt 11,5 mm. Die Lünnette kann ebenfalls je nach Geschmack konfiguriert werden. Als Rändellünnette oder doppelbombiert mit der passenden Zwiebelkrone, oder mit einer glatten Lünette und Gehäuse mit verlaufenden Anstößen. Für die verlaufenden Anstöße in Kombination mit der glatten Lünnette empfehlen wir vom Design her die passende Zylinderkrone. Je nach Geschmack können die Optionen des Gehäuses, der Lünette und Krone generell nach Wunsch miteinander kombiniert werden.
Auf der Basis des Unitas 6498 besitzt unser Werk eine handgefertigte 3/4-Platine mit verschraubten Goldchatons und einer Schwanenhalsfeinregulierung. Ein Sekundenstop zum genauen Einstellen der Uhrzeit ist obligatorisch. Das Finish der 3/4 Platine ist wahlweise klassisch matt oder mit Genfer Streifen erhältlich. Außerdem ist auch die Farbe der Platine in den Goldtönen – Rot, Gelb oder Weiß – wählbar.

Die antike Räderfräsmaschine

Wir verwenden teilweise sehr alte Werkzeuge und Maschinen in unserer Werkstatt. In folgendem Video fertige ich mit einer antiken Räderfräsmaschine von 1890, Räder für den Regulator.